LOZ TINITOZ – Auf der Suche nach Aletheia
LOZ TINITOZ – Auf der Suche nach Aletheia
Wir hatten wieder Post im Briefkasten. Diesmal aus Cuxhaven von der Band „LOZ TINITOZ“. Dieser Name klingt auf alle Fälle nach hartem dreckigen Rock. Auf dem Cover sehe ich eine Frau im weißen Kleid welche in die Ferne schaut. Passend dazu ist auch der Albumtitel gewählt, „Auf der Suche nach Aletheia“. Ansonsten ist das Cover in weiß gehalten, was eine gewisse Unschuld vermittelt. Doch wenn ich mir Songstitel wie „Frei“, „Nichts ist heiliger als ich“, „Scheissegal“ oder „Endlose Suche“ anschaue, glaube ich, dass das Album alles andere als unschuldig ist. Voller Vorfreude lege ich die CD in den Player, welche am dem 15.02.2013 erhältlich sein wird.
Drückendes Schlagzeug, griffige Gitarren und eine sehr schöne rauchige Stimme, geben mir einen ersten guten Eindruck vom Album. Zur Einstimmung ist dieser Titel ideal gewählt. Doch mit „Aletheia“ geht die ganze schöne Stimmung die mit dem ersten Titel aufgebaut wurde wieder etwas verloren. Auch beim zweiten und dritten mal hören, kann ich mich mit diesem Titel nicht anfreunden. Er wird schnell langweilig und bietet nichts neues.
Mit New York ist der Band aber wieder ein Song gelungen, der absolutes Hitpotential hat. Bereits nach dem ersten Refrain möchte man mitsingen und eintauchen in diesen Song. Der Song wird auch beim mehrmaligen hören nicht langweilig und man entdeckt immer wieder Spielereien der Band, welche sie in diesen Song eingebaut haben.
Der kürzeste Song des Albums, ansonsten haben die Songs mindestens dreieinhalb Minuten Länge, ist zugleich der beste Song des Albums. In „Nichts ist heiliger als Ich“ geht es darum, dass man auf sich selber hören soll und sich nicht zu sehr an anderen Personen orientieren soll. Man Lebt nur einmal und dieses Leben sollte man so verbringen, wie man es selbst für richtig hält. Harte Riffs und eine packende Hookline runden diesen Song ab. Dies ist der stärkste Song auf dem Album und hat eine ebenso starke Aussage.
Von nun an wird das Album aber etwas ruhiger und die nächsten Songs sind eher zum runterkommen geeignet. Es dreht sich hierbei fast alles um die Liebe. Natürlich passen diese Songs hervorragend zum Albumthema, denn Aletheia ist die griechische Göttin der Wahrheit und entsprechend ehrlich sollte man auch mit sich und seinen Gefühlen umgehen. Die Spannweite der Songs ist groß, sei es jetzt die verflossene Liebe oder aber die unerreichbare Frau, welche jetzt besungen werden. Die Jungs zeigen, dass sie auch Gefühle ausdrücken können und nicht nur die harten Klänge beherrschen.
Melancholisch geht das Album dann auch zu Ende, denn mit „Der letzte schöne Tag“ kommt noch einmal ein trauriges Lied. Was wäre wenn, ist die Aussage dieses Songs, in welchem noch einmal alle Emotionen in die Stimme gelegt werden.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die vier Cuxhavener mich überrascht haben. Schaut man sich die Diskographie der Band an, sieht man im Album „Auf der Suche nach Aletheia“, dass sie mehr können, als die typische Punkmusik. Allerdings haben sie sich mit ihrem Bandnamen eine Richtung vorgegeben, die auf diesem Album nur in zwei Songs umgesetzt wird. Das Album hat aber viel Qualität und ist auf jeden Fall sehr hörenswert. Fans der härteren Sounds werden aber nur Spass an „Frei“ und „Nichts ist heiliger als ich“ haben.
Vielfältigkeit zahlt sich aber aus und mit dem Album „Auf der Suche nach Aletheia“ machen „LOZ TINITOZ“ einen großen Schritt nach vorn.