Meine – „Meine“
Meine – „Meine“
„Welche Band? Meine!“ – So oder so ähnlich war es einst auf der MySpace-Seite der Band zu lesen. MySpace ist längst tot, Facebook ist in und doch haben sie es sich nicht nehmen lassen auch eine kleine hübsche Homepage, schließlich auch so ein kleiner Stolz einer Band, ins World Wide Web zu rufen. Diese kommt schlicht daher und ist dennoch harmonisch und übersichtlich aufgebaut. Schlichtheit und Harmonie, das sind zwei Attribute, die sich bei „Meine“ immer wieder finden lassen.
„Meine“, das ist ein Bandname, der vor allem innerhalb von Fließtexten für ein wenig Verwirrung sorgen kann. Allerdings wurde hier einfach nur von einer beliebten und einfachen Methode der Namensfindung Gebrauch gemacht: Der Nachname des Frontmanns wurde mal eben zum Bandnamen umfunktioniert.
Erst im vergangenen Jahr gegründet, brachten die vier charismatischen Jungs bereits in diesem Frühjahr ihre erste und selbstbetitelte EP „Meine“ heraus. Etwas eilig und unüberlegt könnte man meinen, ist es aber in diesem Fall nicht. Alle vier Songs zeugen von musikalischer Erfahrung, sie sind stimmig und harmonieren, wie auch die Bandmitglieder untereinander. Die Texte sind zwar ziemlich einfach gestrickt, aber das stört nicht weiter, weil das musikalische Gesamtbild stimmt. Schließlich setzt sich jedes Lied auf der CD mindestens in bestimmten Passagen früher oder später im Kopf des Hörers fest.
Die gesamte EP spiegelt das gängige Thema der Liebe wieder, mal positiv und mal negativ beleuchtet. „Falling Asleep“ beispielsweise hätte alles für eine ruhige Herzschmerz-Ballade gehabt und doch wurde der Song von der Band musikalisch nicht so aufbereitet, sondern bekommt ab dem ersten Refrain einen schwungvolleren und positiveren Touch.
Generell besitzt die EP einen positiven Charakter und verbreitet somit schnell und automatisch gute Laune.
Auch einen etwas kitschigen Touch können „Meine“ nicht verbergen. Besonders im Opener „Picture Of Myself“ kommt dieser gut rüber, beispielsweise in der dort vorhandenen Zeile „You are a picture of myself and I’m happy when I see you in the mirror“ und doch erweist sich gerade diese Zeile als schönes Sprachbild, wenn man es sich länger durch den Kopf gehen lässt.
„Meine“ ist eine Band, die zwar frisch im Geschäft ist, jedoch bereits die ersten kleinen Erfolge bei verschiedenen Bandwettbewerben verbuchen kann. Die Band mit deutschem Namen, englischem Pop und einem Sänger mit einer unverkennbaren Stimme wird sicherlich auch weiterhin die Newcomerszene aufmischen.
© Conny Hellmuth